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Texte: Kunstanalyse
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Betrachtungen zum Werkzyklus 'Untitled (Roses)' von Cy Twombly im Museum Brandhorst in München
Von Gunter Maxhofer

Sex, crime and roses

Zahllose Zikaden, die das Flirren der Hitze im antiken Mittagland zum Klingen bringen. Inmitten dieser altgriechischen Wildnis ein übernatürlich schöner Jüngling auf der Jagd. Versteckt und ahnungsschwer begleitet von einem wunderbaren Weibe, einer wahrhaft göttlichen Schönheit. Urplötzlich verstummt gänzlich der Zikaden Chor. Bedrohlich still das heiße Land. Jäh stürzt aus dem Gebüsche ein wildes Grunzen, ein riesiger Eber mit gewaltigen Hauern hervor und zerreißt den schönen Jüngling. Die mordende Wildsau, das ist der gehörnte und zutiefst eifersüchtige Ares, Gott des Krieges, schweinisch getarnt und wutentbrannt, der vor den entsetzten Augen Aphrodites, der Göttin der Liebe (und ganz nebenbei auch seine aktuelle Geliebte) ihren neuen Lover, den wunderschönen Adonis mal eben gemetzelt hat. Sein Blut ist überall, es droht im glutheißen Erdboden des mythischen Hinterhalts unwiederbringlich zu versickern. Da lässt die bestürzte Aphrodite, so soll ihr Liebster nicht verkommen, wunderschöne blutrote Rosen aus seinem vergossenen Blute wachsen. Ein zauberhaft tröstlicher Gestus, ein blühender Triumph der Liebe, des Lebens und der Schönheit über Eifersucht, Tod und hässlich brutale Zerstörung.
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